„Wer Gott liebt, muss auch die Menschen lieben“ – Interview mit Herrn Pater Robert Makanja

Herr Pater, warum sind Sie Priester geworden?

Eigentlich weiß das niemand. Es ist eine Berufung von Gott, also keine normale Arbeit, sondern eine Gnade Gottes.

Lieben Sie Jesus?

Ja! Ich versuche meine Beziehung zu Ihm zu vertiefen und bin jeden Tag auf der Suche nach Ihm. Diese Beziehung ist zwar noch nicht zu 100 Prozent perfekt, aber ich kämpfe noch darum. Und ich finde, jeder Getaufte sollte so eine Beziehung zu Jesus haben.

Was ist Ihrer Meinung nach der Sinn des Lebens?

Ich denke, an erster Stelle kommt Gott, der Glaube ist der richtige Sinn des Lebens. Man darf aber nicht die anderen Menschen vergessen! Glaube ohne Liebe macht keinen Sinn, und wer Gott liebt, der muss auch die Menschen lieben. Gott ist der Sinn und alles für uns, aber der Rest ist nicht zu vergessen, denn wir sind einander Geschwister. Das Leben macht Sinn, wenn man Gott und die Menschen liebt. Man kann zwar alles haben, alle Reichtümer dieser Erde, aber ohne Gott hat das keinen Sinn.

Wie stehen Sie zur Bibel?

Die Bibel ist das Wort Gottes und essentiell im Leben des Christen. Sie ist nicht einfach wie andere Bücher, sondern ein Buch, in dem man alles über wichtige Themen, wie die Liebe oder das Leben, erfährt. Sie vertieft die Beziehung zu Gott und schenkt uns Licht und Kraft im Leben. Allerdings nützt es nichts, sie nur zu lesen, man sollte sie nämlich gläubig, meditierend lesen, damit sie wie Speise für die Seele ist. Im Wort Gottes begegnet man Gott, denn Gottes Wort ist in Jesus Fleisch geworden, wie an Weihnachten aus dem ersten Kapitel des Johannesevangeliums gelesen wird.

Haben Sie sich als Kind auch schon für Religion interessiert?

Ja, ich bin in einer katholischen Familie geboren und aufgewachsen und fast jeden Sonntag in die Kirche gegangen.

Welche Religion finden Sie neben dem Christentum interessant?

Jede Religion, die den Menschen hilft Gott und die Menschen zu lieben und Frieden, Gerechtigkeit, einen menschlichen Umgang im Miteinander und die Liebe entstehen zu lassen. Das alles tut besonders das Christentum auch. Ich habe aber kein Recht, zu sagen, eine Religion sei richtig und eine andere falsch. Ich selbst bin Katholik, und das ist für mich die richtige Religion.

Glauben Sie, dass der Gott der Juden, der Christen und der Muslime der gleiche ist?

Da muss man sehr gut aufpassen. Wir sind alle Brüder, da alle Kinder Abrahams. Gott bleibt der einzige Gott, und ich bin davon überzeugt, dass der christliche Gott der Gott für alle ist.

Und nun zur abschließenden Frage: Welche Person aus unserer religiösen Geschichte würden Sie gerne treffen, wenn Sie die Möglichkeit dazu hätten?

Ich treffe mich immer mit Jesus, da Er das Fundament des Glaubens ist. Das sollten wir alle, etwa durch Gottes Wort und die Sakramente. Aber aus unserer Kirchengeschichte… Abraham. Ich würde ihm gern viele Fragen stellen und von ihm lernen, er ist ja unser Glaubensvater.

Veronika Weiß (9a)